Die Welt ist heute eine andere und das ist nicht einfach nur so dahingesagt, sondern eine Realität, die wir uns endlich eingestehen müssen. Jeder der jetzt glaubt, dass es nach der Aufhebung aller Beschränkungen so weitergeht wie vor dem Shutdown, wird immer wieder an Hürden und Grenzen stoßen, die es vorher nicht gegeben hat.


Hier sind 5 Gründe, warum unsere Welt bereits heute eine andere ist:
Die Unternehmenswelt hat sich jetzt schon verändert.

Es gibt Branchen, die ein komplettes Berufsverbot erlebt haben und immer noch haben oder zu nicht verhältnismäßigen Konditionen wieder weiterarbeiten dürfen. Vor allem im KMU-Bereich gibt es Unternehmen und viele Selbständige, die einen verlängerten Krisenzustand finanziell schlichtweg nicht stemmen können. Diese mussten ihr Unternehmen entweder schon abmelden oder werden es die nächsten Wochen und Monate noch tun. Wenn Unternehmen oder ganze Branchen wegfallen, zieht es dazu natürlich einen Dominoeffekt auf die direkten und weiterführenden Zulieferer mit sich, die sich auch neu aufstellen müssen oder sogar auch ganz wegfallen. 

Fragen Sie sich: Welche meiner Lieferanten oder (B2B) Kunden sind auch weiterhin noch längerfristig am Markt vertreten?


Die Wertehaltung hat sich verändert.

Bis vor der Krise lag der Fokus zumeist auf Nutzenmaximierung, Wachstum um jeden Preis und auch „Das Business kommt an erster Stelle“. Mit der Krise rückten die Themen wie Nachhaltigkeit, der „Mensch“ an sich und die Sinnhaftigkeit in den Vordergrund. Es geht nicht mehr nur darum einfach zu funktionieren, sondern bewusst oder unbewusst wurden die Menschen mit der Endlichkeit ihres Lebens, der Frage nach „Warum tue ich das was ich mache“ und „Was will ich wirklich“ konfrontiert. All das sind Themen, die entweder komplett tabu waren oder sich die wenigsten getraut haben, sich diese Fragen überhaupt zu stellen. Auch diese Perspektivveränderungen, die sich kurz- bis langfristig zeigen werden, haben Auswirkungen auf das Unternehmen, sei es im Kundenverhalten oder aber auch in der eigenen Belegschaft.

Fragen Sie sich: Berücksichtigen wir bereits die neuen Perspektiven der Gesellschaft in unserem Unternehmen?


Unsicherheit prägt das Kaufverhalten. 

Keiner weiß, wie es tatsächlich weitergeht: Steht uns noch einmal ein Shutdown bevor? Springt die Wirtschaft wirklich so tatkräftig an oder eben auch nicht. Zudem kann die Wissenschaft bisher keine stichhaltigen Aussagen zum Virus treffen, was die Unsicherheiten noch verstärkt. Diese Unsicherheit wirkt sich auf das Kaufverhalten der Menschen und Unternehmen aus. Menschen kaufen nur die Dinge, die sie aktuell unbedingt brauchen, alles andere muss noch warten. Ausgaben, die vor Monaten vielleicht noch geplant waren, werden verschoben. Auch die Unternehmen werden sich sehr gut überlegen, ob und worin sie investieren, denn jedes Unternehmen kann jetzt nachrechnen, wie lange es bei weiteren Ausfällen noch Bestand haben wird. Alle Beteiligten treten auf die Sparbremse und da helfen auch keine Kaufanreize, weil keiner weiß, was noch kommt. Auch das wird sich wiederum auf die künftige Unternehmenslandschaft auswirken.

Hinterfragen Sie sich selbst: Welche Investitionen planen wir aktuell noch tatsächlich für die kommenden Monate?


Die Menschen haben sich verändert. 

In allen Bereichen von 100 auf 0. Keiner von uns musste das in seiner Lebzeiten bisher erleben und auch verkraften. Ängste, Unsicherheiten und Lethargie sind nur ein Auszug an Gefühlen und Emotionen, mit denen wir aktuell konfrontiert werden. Verhalten wir uns daraufhin, wie wir es in unserer Leistungsgesellschaft bisher gewohnt waren, verschlimmern wir die emotionalen Zustände. Die Menschen brauchen die Möglichkeit die Erlebnisse zu verarbeiten, auch in den Unternehmen. Vor allem muss ein weiterer, ganz wichtiger Aspekt ermöglicht werden, nämlich zu trauern, um alles was verloren ging und noch verloren geht.

Hinterfragen Sie sich: Gebe ich mir selbst und auch meinen Mitarbeitenden genügend Raum und Unterstützung, um die Erlebnisse der letzten Wochen und Monate zu verarbeiten?


Prozesse haben sich verändert. 

Nicht nur das Home-Office ist in viele Firmen eingezogen, durch die Kontaktverbote spielen sich viele Meetings und auch der Austausch mit Kunden digital ab. Die Digitalisierung ist dadurch wie ein Ruck durch alle Unternehmen gewandert, allerdings sind dazu auch Prozessumstellung notwendig. Prozesse stehen aktuell bei vielen Unternehmen grundsätzlich auf dem Prüfstand. Was braucht es zukünftig noch? Welche Prozesse hatten sich eingeschliffen und bringen gar nicht den Mehrwert, den man einst hatte oder sich erhoffte? Viele der neuen Tools werden auch nach der Krise in den Unternehmen beibehalten werden. 

Fragen Sie sich: Was hat sich in Ihrem Unternehmen in den letzten Wochen alles verändert?


Die Welt kann also gar nicht mehr so werden, wie sie einmal war. Viel wichtiger, als darauf zu warten, dass das Altbekannte endlich wieder gelebt werden kann, ist es, sich bewusst zu werden, was sich für das eigenen Unternehmen verändert hat und auch noch verändern wird, den Fokus auf die Menschen im Unternehmen zu legen, um sie in die neue Welt mitzunehmen. Überlegen Sie dabei: „Was wollen wir weiterhin wirklich tun?“ 

© KMU.world

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